Reisebericht 2023
02.06.2023
Unser diesjähriger Besuch bei Maria in Patras startete schon "etwas" abenteuerlich.
​
Am Flughafen in Düsseldorf angekommen, staunten wir nicht schlecht über die lange Schlange am Schalter, um für den Flug einzuchecken. Nachdem diese Hürde genommen war, ging es munter weiter in die doppelt so lange Warteschlange vor dem Einlass zum Security Check. Aber na ja, wir waren gut in der Zeit und es ging dann doch flotter als wir es erwartet hätten.
​
Dann ließ allerdings das Boarding auf sich warten, das Flugzeug hatte Verspätung. Nach circa einer Stunde Wartezeit dann die Durchsage, dass der Flug gecancelt wurde und wir uns bitte in das Maritim-Hotel begeben sollten, welches sich direkt neben dem Terminal befindet. Somit den Koffer wieder abgeholt und gesagt - getan. Hier dann die nächste Schlange zur Zimmervergabe, aber daran waren wir nach diesem Tag ja schon gewöhnt.
​
Was soll man sagen - es gibt tatsächlich Schlimmeres, als eine Nacht in einem luxuriösen und gediegenen Ambiente zu verbringen. Von anderen Fluggästen hatten wir mittlerweile erfahren, dass unser Flug nach Patras am nächsten Morgen um 06:55 Uhr starten soll und so haben wir einen angenehmen Abend und eine kurze Nacht dort verbracht.
​
Am nächsten Morgen startete dann die Reise ohne weitere Schwierigkeiten und wir landeten am Mittag in Patras, fuhren zu unserem Hotel und anschließend weiter zu Maria, um gemeinsam Essen zu gehen. Der restliche Tag verging wie im Flug und abends haben wir dann vom Hotel aus einen kleinen Spaziergang zum Wasser gemacht.
​
Hier waren vor wenigen Jahren die von den Anwohnern liebevoll angefertigten Katzenhäuschen einem Sturm zum Opfer gefallen und mit sehr viel Herzblut wieder neu errichtet worden. Die Samttiger werden dort gut versorgt, alles war sehr sauber und mit bescheidenen Mitteln wurde das Bestmögliche möglich gemacht. Hut ab vor diesen tollen Menschen!
Abends sind wir doch früher als gewöhnlich in unsere Zimmer verschwunden, der fehlende Schlaf machte sich dann doch bemerkbar.
​
Am nächsten Tag stand einiges auf dem Programm: Der Besuch im Tierheim in Drepano und anschließend im Industriegebiet - zwei Orte in unterschiedlichen Richtungen.
​
Wir machten uns auf den Weg zum Tierheim - voller Vorfreude, endlich das kleine Karlchen kennenzulernen - aber auch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, was uns dort wieder erwarten würde. Freundlich empfangen wurden wir von den Mitarbeitern und einer ebenso freundlichen Fellnase, die dort frei herumlaufen durfte.
Dann ging es in den Raum, in dem Karlchen sein vorübergehendes Quartier in einem Käfig aufschlagen musste, um seinen Beckenbruch auszukurieren. Alle Details und weitere Bilder von Karlchen sind hier zu finden.
​
In diesem Raum befanden sich natürlich noch weitere Hunde, unter anderem dieser Setter-Bub in einem wirklich desolaten Zustand! Klapperdürr, völlig verdreckt und wackelig auf den Beinen hat er sofort unsere Nähe gesucht und ist fast in uns hinein gekrochen! Auch mit den Augen schien etwas nicht in Ordnung zu sein.
​
Er wurde wohl von der Gemeinde beschlagnahmt, da er an einer kurzen Kette gehalten und von seinen "Besitzern" nicht versorgt wurde.
​
Da war schnell klar, dass wir diesen armen Kerl - sein Name ist Oskar - von dem Erlös der Weihnachtsaktion 2022 schnellstmöglich tierärztlich untersuchen lassen werden. Alle Details und weitere Bilder von Oskar sind hier zu finden.
Update 05.08.2023
Unsere Notnase Oskar hat es leider nicht zu uns nach Deutschland geschafft.
​
Er hat in der Nacht vom 01.08. auf den 02.08.2023 einen Schlaganfall erlitten und so konnte Maria ihn nur noch liebevoll über die Regenbogenbrücke begleiten. Er wurde auf Ada's Grundstück beerdigt und hat von dort einen wunderschönen Blick auf die Rio-Andirrio-Brücke.
​
Wir hätten Dir so gerne noch einen schönen Lebensabend bereitet, aber das Schicksal hatte andere Pläne. Wir hoffen, dass die wenigen Wochen in der Pension, in der du so liebevoll betreut wurdest, dich wenigstens ein klein wenig für das entschädigt haben, was dir in deinem Hundeleben widerfahren ist.
Neben Karlchen und Oskar gab es noch zwei weitere Hunde - den einen hatten wir schon zuvor am Fenster gesehen. Er hatte ganz offensichtlich ein Problem am vorderen Bein und Andreas erklärte uns, dass ein Teil wohl amputiert werden muss.
​
Ein so toller Kerl! Jung, voller Kraft und Lebensfreude!!! Er erinnerte uns sehr stark an die 2016 verstorbene Hündin Gina, die ein tolles Leben mit ihrer Familie in München führen durfte, trotz und gerade aufgrund ihrer Fehlstellung am vorderen Bein. Es bleibt uns nur zu hoffen, dass dieser Hund dort von einer Familie adoptiert wird.
Weiter ging es in den Außenbereich. So viele tolle Hunde, so viele unterschiedliche Charaktere - der eine springt uns ganz forsch entgegen, der andere zieht sich in sich zurück - uns blutete wie jedes Mal das Herz und wir hätten uns am liebsten alle einfach unter dem Arm geklemmt und mit nach Hause genommen.
Wirklich schlimm ist es, wenn man in dem ein oder anderen Zwinger auf Nasen trifft, die man schon im letzten Jahr kennengelernt hat! Was für eine verschwendete Lebenszeit für jeden einzelnen.