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Sofia

Das ist die kleine Sofia, die uns am 17.09.2011 während unseres Urlaubes in Andalusien als erstes fast vor das Auto gelaufen wäre.

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Wir konnten sie recht schnell einfangen und hatten uns dann erst einmal wieder in unser Auto gesetzt, um über die weiteren Schritte nachzudenken. Bei einem Blick aus dem Fenster hatten wir dann aus den Augenwinkeln einen weiteren Hund entdeckt, der um unser Auto herumlief und verzweifelt nach Sofia suchte - unsere Nelly, aber dazu mehr auf ihrer "eigenen" Seite unter Nelly.

Es war so gegen 15.00 Uhr, in der Nähe befand sich ein Tierarzt, der allerdings erst wieder um 17.00 Uhr öffnen würde. Wir entschlossen uns zu warten in der Hoffnung, dass die beiden Mäuse vielleicht doch gechipt seien und wir sie so wieder zu ihren Familien zurückbringen könnten. Wir sind die Straße auf und ab gelaufen, um vielleicht dadurch irgendjemanden auf uns aufmerksam zu machen, der die beiden kennt und uns weiterhelfen könnte. Sie waren natürlich - welch' Wunder - nicht gechipt.

Wir hatten uns bereits vor Reiseantritt bei einer privaten Organisation als Flugpaten zur Verfügung gestellt und von dort die Telefonnummer von Montse erhalten. Nach dem erfolglosen Besuch beim Tierarzt hatten wir dann versucht, sie telefonisch zu erreichen. Da Montse zu diesem Zeitpunkt allerdings arbeiten musste, leider mehrere Stunden erfolglos. Wir hatten auch eine Adresse, die sich aber als Wohnung ihrer Eltern mitten im Stadtzentrum von Cadiz entpuppte. So sind wir mit den beiden Mäusen im Schlepptau erst einmal ziemlich ziellos in der Gegend herum gefahren.

Es wurde bereits später Abend, als Montse sich dann endlich bei uns melden konnte. Sie versprach uns, einen Pensionsplatz zu besorgen, allerdings war dies zu fortgeschrittener Stunde erst für den nächsten Morgen möglich. So hatten wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel gemacht - Sofia in ein Handtuch gewickelt, Nelly in die Strandtasche verfrachtet - um sie so unbemerkt in unser Hotelzimmer zu schmuggeln.

Die vier- als auch zweibeinigen Damen waren ziemlich erschöpft, so dass wir alle ziemlich schnell in einen tiefen Schlaf gefallen waren. Am nächsten Morgen hatten wir uns dann in aller Frühe wieder aus dem Hotelzimmer gestohlen, bevor das Zimmermädchen uns entdecken konnte. Die beiden Mäuse hatten in der ganzen Zeit keinen Mucks von sich gegeben, als hätten sie gewusst, was auf dem Spiel stand! 

Dann hatten wir uns auf den Weg in den Ort gemacht, in dem sich die von Montse kurzfristig organisierte Pension befand. Vor lauter Aufregung hatten wir sie nicht auf Anhieb gefunden und sind dort ziemlich verspätet eingetroffen. Wir waren positiv überrascht, alles sauber und ordentlich, ein kleiner und eingezäunter Agility-Platz direkt davor. Niemand dort sprach deutsch oder englisch und so deutete uns ein Spanier, dass wir mit unserem Auto hinter ihm herfahren sollten. Der Weg führte uns weg von der Hauptstraße in ein kleines Wohngebiet. Dort mussten wir zusehen, wie unsere beiden Schützlinge in einen kalten Zwinger gesperrt wurden, harter Betonfussboden, keine warme Decke zum hineinkuscheln. Glücklicherweise konnten wir erreichen, dass beide sich einen Zwinger teilen durften. Der Anblick hätte uns fast das Herz zerrissen, eine Menge Tränen sind geflossen. Aber die beiden waren jetzt weg von der Straße und in Sicherheit, das war erst einmal das Wichtigste!

In der Zeit von diesem besagten Samstag bis zu unserer Rückreise an dem darauffolgenden Mittwoch hatten wir alles versucht, eine private Pflegestelle in Spanien zu finden, um dann ohne Sorge von Deutschland aus ihre Ausreise zu organisieren - leider ohne Erfolg. Endlich wieder in Deutschland zurück, konnten wir die Planung gezielter und effizienter angehen - dachten wir.

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Leider mussten wir wieder einmal feststellen, dass manche Tierschützer sich selbst am nächsten sind, selten über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken und nicht bemerken, dass man mit gegenseitiger Unterstützung viel mehr bewirken kann als im Alleingang. Viele hilfesuchende Emails wurden überhaupt nicht beantwortet, selbst die Organisation, für die wir uns als Flugpate gemeldet hatten, ließ uns im Stich. Eine andere Organisation, die uns spontan Hilfe zugesagt und sich für Sofia als Pflegestelle angeboten hatte - bis zum heutigen Tage haben wir von diesen Tierschützern nichts mehr gehört. Wir hatten von Anfang an klar signalisiert, alle entstehenden Kosten selbst zu tragen, wollte unsere Mäuse aber bis zu ihrer Ausreise in einer privaten Unterbringungsmöglichkeit wissen und hofften auf Flugpaten.

Im Internet war ich dann bei meiner Suche zufällig über den Namen Claudia Schäfer gestoßen und hatte mich bei ihr gemeldet. Sie rief prompt zurück und da war sie - unsere Rettung!!! Sie kennt Montse schon seit Jahren persönlich, fliegt mehrmals im Jahr dorthin um zu helfen und nimmt regelmäßig Hunde von ihr auf, um sie in Deutschland zu vermitteln. Wir hatten ausführlich telefoniert und sie hatte sich sofort bereit erklärt, selbst nach Spanien zu fliegen, um die Hunde zu holen. Zu diesem Zeitpunkt warteten drei kleine Welpen bei Montse auf ihren Flug, die dann zusammen mit Sofia und Nelly die Möglichkeit zur Ausreise bekämen.

Der Flug von Jerez de la Frontera nach Frankfurt war für den 15.11.2011 gebucht und dann begann das zermürbende Warten!!! Sofia hatte Glück und wurde von Montse bei einer befreundeten Tierschützerin untergebracht, die auch gleichzeitig Tierärztin war. Als wir sie fanden war sie voller Zecken, das Fell strubbelig und dreckig. Dort wurde sie liebevoll betreut und für die bevorstehende Ausreise geimpft und gechipt. Sie war zu diesem Zeitpunkt ca. 6 Monate alt, welpentypisch verspielt und konnte die Pfoten wohl nicht eine Sekunde still halten.

Unsere Nelly hatte da leider weniger Glück, aber ihre gesamte Geschichte finden Sie auf ihrer "eigenen" Seite unter Nelly.

An einem Samstagabend, es war der 15.10.2011, kam ein überraschender Anruf von Claudia, dass sie eine frühere Ausreisemöglichkeit für Sofia gefunden hätte, der Flug ginge bereits am darauffolgenden Montag und das sogar noch direkt nach Düsseldorf! Wir waren baff und haben uns riesig gefreut.

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Sofia war und ist eine "Hibbelfurth". Schon am zweiten Tag in Deutschland musste sie beim Spaziergehen ohne Leine laufen, da sie an der Leine nur im Tiefflug unterwegs war. Sie wollte laufen, laufen und nochmals laufen. Zu unserem Glück hat sie sich sehr an unseren zwei Großen orientiert und folgte ihnen auf Schritt und Tritt. Mit ihrer damaligen Körperhöhe von nur 20 cm ist uns nicht nur einmal fast das Herz stehen geblieben, aber die kleine Lady hat sich innerlich wohl als Dogge gefühlt.

Die kleine Maus hat nach nur knapp 3 Wochen in Deutschland ihre eigene Familie gefunden und lebt seit dem 11.11.2011 zusammen mit einem Hundekumpel und zwei Katzen in Herne.

Update 09.01.2018

Auch von unserer kleinen Spanierin haben wir ein neues Foto erhalten. Sie lebt mittlerweile mit ihrer Familie im hohen Norden und scheint es zu genießen.

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Update 04.01.2019

Auch der kleinen Sofia geht es prima!

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Update 21.11.2022

Wir haben nach langer Zeit mal wieder neue Bilder und ein Video von der kleinen Spanierin Sofia erhalten, die schon seit 11 Jahren ein schönes Leben in Deutschland führen darf.

Sie scheint eine richtige "Wasserratte" zu sein!

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Update 16.03.2024

Unsere kleine Spanierin musste leider am14.03.2024 den Weg über die Regenbogenbrücke antreten.

Ihr Herz hat nicht mehr mitgemacht und sie ist immer wieder umgefallen. So hat ihre Familie die einzig richtige Entscheidung getroffen und sie in Würde und mit viel Liebe im Gepäck auf die Reise geschickt.

Wir trauen mit ihrer Familie um eine ganz besondere Fellnase!

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